Informationen zur Ausstellung
Im Korea meiner Generation bereitete die Mutter jeden Morgen als „Schulbrot“ Reis mit Gemüse. Der Reis wurde stets frisch gekocht, und die Mutter musste dazu zwei Stunden früher aufstehen. In Deutschland ist es etwas einfacher: Man schneidet Brot und belegt es mit Butter und Wurst.
Meine Kinder bekommen frisch gebackene Brezeln und Salzstangen. Jeden Morgen, wenn ich Brezeln backe, denke ich an die koreanische Mutter, die für ihre Kinder Reis kocht.
Das Backpapier wird zwei bis drei mal benutzt. Dabei dunkelt der ältere Abdruck in der Ofenhitze nach. So entstehen Muster unterschiedlicher Helligkeit. Außerdem verwende ich dunkles und weißes Backpapier. Das weiße mit den dunklen Abdrücken des Gebäcks erinnert an chinesische Tuschezeichnungen auf Reispapier.
Daher tragen auch die Backpapiere einen roten Namensstempel, wie er für solche Zeichnungen üblich ist. Eine überraschende Nähe zwischen deutschem Kulturgut – der Brezel – und asiatischer Kunst.
Information on the exhibition
During my childhood in Korea, our mothers prepared rice with vegetables for our packed school lunches. The rice was always cooked fresh, so our mothers had to get up two hours earlier to prepare it. In Germany it is somewhat simpler: Sliced bread with butter, topped with sausage.
My kids get freshly baked pretzels and salt sticks. Every morning when I bake pretzels, I think of the Korean mothers, who cook rice for their children.The baking paper is used two to three times. The impression of the pretzel darkens from the oven heat after every use.
This results in a pattern on the baking paper of various shades. I also use dark and white baking paper. The white baking paper with the dark impressions is reminiscent of Chinese ink drawings on rice paper.
Therefore, the baking paper bears a red name stamp, as is usual for Chinese ink drawings. A surprising relationship between German tradition – the pretzel – and Asian art.